Zum Horizont führt keine Treppe
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Klappentext:
Studium in Heidelberg, Radiojob in Mannheim, Liebe im Herzen – seit Vika mit Etienne zusammen ist, hat sie ihr Leben wieder im Griff.
Doch der attraktive Karatelehrer im Rollstuhl bringt seine eigenen Herausforderungen und mitunter gewöhnungsbedürftige Lösungsansätze mit. Als ein lästiger Bekannter wieder in Vikas Leben tritt und ein unverarbeitetes Trauma aufbricht, will Etienne helfen – und begeht einen schweren Fehler.
Ein gemeinsamer Urlaub auf Naxos könnte das Vertrauen zwischen ihnen wieder herstellen und ihre Bindung festigen. Doch alles verläuft anders als gedacht, und nach ihrer Rückkehr muss Vika eine weitreichende Entscheidung treffen …
Dateigröße : 2073 KB
ASIN : B08JZGSG8B
Seitenzahl: 554 Seiten
Herausgeber : BoD – Books on Demand (23. September 2020)
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Quelle und Textrechte von Klappentext, Cover und Zitaten: Alizée Korte
Fast 3 Jahre ist es her, dass Vika und vor allem Etienne mein Herz erobert haben. Wer da gerne nochmal in meine erste Schwärmerei eintauchen möchte, kann „Mein Weg, deine Liebe“ hier erkunden. Die Geschichte über das Mädchen, das sich erst selbst wieder finden und stärken musste, und den lebensbejahenden Kerl im Rollstuhl, dessen Schutz eben dieser Optimismus ist, und der dahinter ein Päckchen zu tragen hat, das andere umwerfen würde, blieb mir lange im Kopf. Gute, wie auch weniger gute Dinge. Das es eine Fortsetzung geben könnte, daran hätte ich nie gedacht, aber ich freute mich sehr. Ihr könnt den zweiten Band aber auch gut alleine lesen, da die Hinweise auf die erste Geschichte gut gesetzt wurden um „Zum Horizont führt keine Treppe“ zu verstehen.
Im zweiten Teil treffen wir sowohl auf Vikett, wie auch die Namensgeberin dieses Pärchennamens und viele andere uns lieb gewordene Charaktere. Ich möchte sie nicht missen und habe mich über das Wiedersehen mit Toni, Marie-Lou, Brigitte und dem frechen Jan gefreut.
Die Aufarbeitung von Daniel’s Tod schwebt eine lange Zeit durch die Handlung, aber vor allem Hartmut macht Vika heftig zu schaffen. Ich habe befürchtet, dass wir dieses gestörte Individuum nochmal wieder sehen werden. Was da passiert, müsst ihr auf jeden Fall selbst lesen, denn der Spannungsbogen nimmt hier ungeahnte Höhen und das darf man sich nicht entgehen lassen. Ich war schockiert, verärgert und regelrecht fassungslos.
Allerdings ist der zweite Teil auch eine realistische Darstellung einer Liebesgeschichte mit einem Querschnittsgelähmten. Jedes noch so intime Detail wurde von der Autorin ehrlich, doch taktvoll eingebaut. Alizée Korte zeigt uns die Wahrheit. Es ist alles andere als leicht, aber es ist vor allem genau so möglich, wie einen gesunden Menschen zu lieben und das ist eine Pointe, die ich vollstens unterstütze.
Ich wurde emotional absolut mit gerissen, denn auch der zweite Band wurde aus mehreren Sichten erzählt. Geschrieben wurde es wieder aus der personengebundenen dritten Form unterschiedlicher Personen, aber die meiste Zeit natürlich aus den Sichten der Hauptcharaktere. In Etienne konnte ich mich so besonders gut hinein versetzen. Er war mir einfach am nächsten und seine Probleme, die sich viel mit seinen körperlichen Defiziten und den daraus folgenden Unsicherheiten befassen, haben mir die Tränchen in die Augen getrieben. Dabei bewundere ich ihn immer noch so sehr. Für sein Denken, sein Wesen und seine Ausstrahlung. Ich hab ihn einfach ins Herz geschlossen!
Vika hat es mir manchmal nicht leicht gemacht. Ich wollte ihr damals schon den Kopf für eine Sache waschen und es gibt einen Umstand, der mir das Hineinfühlen schwer gemacht hat. Sie hat sich, logischerweise, nicht weiter entwickelt seit damals, und wir setzen im Buch quasi nahtlos an die erste Geschichte an. Vika ist authentisch und ihr Verhalten passt zu ihr, aber das heißt leider nicht, dass ich so manches, was sie entscheidet, gut heiße. Ich musste oft mal die Augen verdrehen, weil sie so schwierig war. Aber da nehme ich selbst Etienne nicht völlig aus. Auch er hat manchmal unnötige Sorgen.
Dafür liebe ich ihr Miteinander. Beide Persönlichkeiten sind einfach charakterstark und ich konnte meinem inneren Fangirl Futter geben – schwärmen und innig seufzen inbegriffen. Vor allem die spontanen Liebeserklärungen haben mich umgehauen. Man merkt einfach, wie sich im Gegensatz zum ersten Band die Beziehung der beiden vertieft, wie sie lernen auch in einem etwas verrückten Alltag zu bestehen und dabei ihre positive Einstellung nicht verlieren. Im ein oder anderen Moment habe ich mir erhofft sie würden ein wenig erwachsener miteinander kommunizieren, aber selbst das ist kein Makel, denn… nobody´s perfect, nicht wahr?
Der Schreibstil von Alizée Korte hat mich größtenteils flüssig durch die Handlung geführt. Ab und zu holperte ich ein wenig, was mich gerade gegen Ende etwas gestört hat. Ich fand es schwierig und nicht so gut erklärt, warum weshalb und wieso es jetzt lief, wie es lief. Ich habe die Gedanken und Handlungen nicht so richtig nachvollziehen können, daher war ich nicht komplett überzeugt.
Im Großen und Ganzen fesselt Alizée jedoch mit ihrem wundervollen Setting, ihren emotionalen und teils witzig-frechen Dialogen, und dem überraschenden Hergang so stark ans Buch, das man schnell über die Seiten fliegt.
Ich würde wieder dazu greifen um Vika und Etienne nochmals zu treffen und finde es schade, mich nun wieder verabschieden zu müssen.
Sie sind einfach liebenswert.
Vielen Dank für das Rezensionsexemplar.
Ich gebe 4 Lilien.
Alizée Korte
Alizée Korte, Jahrgang 1971, wuchs in Hamburg auf. Sie studierte Philosophie und Politische Wissenschaft in Heidelberg und Buenos Aires. In den Semesterferien führten ausgiebige Reisen sie u.a. nach Japan. Unter verschiedenen Pseudonymen veröffentlichte sie zahlreiche Kurzgeschichten und Erzählungen. Um ihre Reisen zu finanzieren, arbeitete sie außerdem als Journalistin. Nach dem Studium schlug Korte ganz diese Laufbahn ein. Das kreative Schreiben wurde zum Hobby, dass sie auch im Rahmen eines Stipendiums der Neuen Gesellschaft für Literatur, Berlin, im Jahr 2004 pflegte. Hauptberuflich ist Korte seit nunmehr zwanzig Jahren in der Fachwelt rund um Medien, Marketing, Werbung und Internet zu Hause. Seit 2006 lebt sie mit ihrer Familie in der Nähe von Düsseldorf. Nach wie vor liebt sie Japan und schreibt, so oft es Familie und Vollzeitjob zulassen.