Die Reise des Karneolvogels 1: Der Wanderzirkus
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Klappentext:
Flucht war nicht der letzte Ausweg. Es war der einzige.
Um der arrangierten Hochzeit zu entgehen, verkleiden sich die beiden ‘höheren Töchter‘ Riki und Myra als Knaben und schließen sich einem Wanderzirkus an.
Dank ihrer neuen Identität entkommen sie zwar den Fesseln der viktorianischen Gesellschaft, doch die Welt der Gaukler ist nicht nur bunter, sondern auch gefährlicher als erwartet.
Der Karneolvogel, ein mächtiges Artefakt der Gaukler, ist verschwunden und sein Hüter Ramiro schwebt in Lebensgefahr, wenn es nicht bis zur großen Versammlung wieder auftaucht.
Dass nun auch noch die Liebe ihre kapriziösen Finger ins Spiel bringt, verschärft die Situation zusätzlich – denn was würden die Zirkusleute tun, wenn die Lüge der beiden ’Knaben‘ ans Licht kommt? Das Geheimnis muss also um jeden Preis gewahrt bleiben.
Aber wie, wenn ausgerechnet derjenige Gefühle für Riki entwickelt, der sich selbst niemals eingestehen könnte, einen Jüngling zu lieben – und für den Liebe und Verrat ohnehin Hand in Hand gehen.
Während die Gaukler den Spuren des Artefaktes folgen und sich herauskristallisiert, dass womöglich ein Verräter unter ihnen ist, setzen die Familien der Mädchen alles daran, die Ausreißerinnen zu finden, und bringen damit den ganzen Wanderzirkus in Gefahr …
Dateigröße: 1200 KB
ASIN: B013EZAX22
Taschenbuch: 448 Seiten
ISBN-10: 3964438391
ISBN-13: 978-3964438393
Verlag: Jeanette Lagall (Nova MD); Auflage: 1. Auflage 2018 (19. Dezember 2018)
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
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Quelle und Textrechte von Klappentext, Cover und Zitaten: Jeanette Lagall
Riccarda Speeter und ihre beste Freundin Myra sehen keinen anderen Ausweg mehr, als die Flucht. Ihre Zukunft ist beschlossene Sache. Sie werden gezwungen Ehemänner zu ehelichen, welche die Familie ausgesucht haben, und ihre Ausbildung im Pensionat nur abzuschließen, um tüchtige Ehefrauen zu werden. Doch nicht mit den Zweien. Als Knaben verkleidet schließen sie sich dem Wanderzirkus von der spanischen Wahrsagerin Dolores, dem flippigen Urs mit seinem knuffigen schweizer Dialekt, dem heißblütigen Seiltänzer Ramiro und noch einer Handvoll anderer Artisten an. Weil diese auch noch ganz eigene Probleme in die Geschichte mit einbringen, lässt uns das erst richtig in die Welt der Gaukler eintauchen. Der Karneolvogel ist nämlich weg und das könnte wahnsinnig gefährlich für Ramiro werden. Die Atmosphäre ist einfach magisch!
Jeanette Lagall schreibt aus der Sicht des Allgemeinerzählers und eigentlich tue ich mich mit dieser Sichtweise schwer. Die Autorin hat aber genau deswegen einen großen Stein im Brett bei mir. Noch nie konnte ich mich so in eine Geschichte mit dieser Erzählweise rein fallen lassen. Es war unglaublich. Die Beschreibungen des Settings, aber auch das Eintauchen in die verschiedenen Gefühlswelten der einzelnen Personen ging so natürlich und flüssig, dass ich erst viel später bemerkte, wie „Die Reise des Karneolvogels “ überhaupt geschrieben ist. Das kam noch nie vor.
Außerdem mag ich die Ausdrucksweise. Der Sprachgebrauch ist authentisch für die viktorianische Zeit und macht das ganze Echter. Über so manche Ausdrucksweise hab ich mich köstlich amüsiert, vor allem wenn die Mädchen ihren überzogenen Sarkasmus ausgepackt haben.
Man merkt, wieviel Liebe hier im Detail steckt, denn jeder Charakter bekommt seinen Auftritt. Im sinnbildlichen wie auch herkömmlichen Sinn. Sowohl in der Manège lernen wir die Talente der Artisten kennen, als auch hinter der Bühne ihre Vergangenheit, Hintergründe und Denkweisen. Dabei wurde sich aber Zeit gelassen und wir Leser werden an jede Person mit Bedacht heran geführt. Zwar den ein oder anderen Charakter etwas intensiver, aber trotzdem wirken alle so plastisch, dass man sich als Leser sofort mit in der Artistenfamilie aufgenommen fühlt.
Und dann ist da noch die Atmosphäre mit dem verschwundenen Artefakt des Gauklerrates. Da erfahren wir im ersten Band zwar nur Hinweise, aber die Autorin hat eine gute Grundlage für den weiteren Verlauf geschaffen.
Es geht zunächst einfach viel um Rick und Myro, ihr Leben und Einfinden vom privilegierten Fräulein der feinen Gesellschaft zum Artisten der Gaukler – also dem niederen Volk. Sie haben sehr zu kämpfen und verlieren dabei noch ihr Herz. Ich hab so mit gelitten, gelacht und teilweise gezittert.
Die Emotionen schwappen definitiv über und erklären uns gleichzeitig einige der Begebenheiten dieses Jahrhunderts, und da Frau Lagall das richtig gut erklärt, habe ich die Bedenken nachvollziehen können. Das machte es gerade den Ausreißern nicht leichter, denn wer möchte schon bitte plötzlich wie Dreck behandelt werden, nur weil man nicht mehr aussieht, wie eine feine Dame. Die Zweifel den richtigen Weg gewählt zu haben kommt den Ausreißer nicht nur einmal.
Aber genau das lässt die zwei halt auch reifen. Es ist richtig schön mit anzusehen, wie sich beide öffnen, ihre Freiheit genießen und zu den Frauen werden, die sie sein könnten.
Mit dem damaligen Debüt „Der Wanderzirkus“ hat Jeanette Lagall ein richtiges Schätzchen erschaffen. Nach dem Eintauchen in ihre fantastische Welt kann ich gar nicht glauben, dass das ihr erstes Buch gewesen sein soll. Ich liebe die sich anbahnende Liebesgeschichte, die fröhlichen Witzchen und die Gauklerfamilie.
Vor allem nach diesem Ende kann ich Band 2 kaum erwarten!
Vielen Dank für das Rezensionsexemplar.
Ich gebe 5 Lilien!
Jeanette Lagall
Jeanette Lagall erblickte das Licht der Welt in einer kleinen Stadt, der sie fast unmittelbar nach diesem Vorfall wieder den Rücken kehrte.
Im Gegensatz zu anderen Schriftstellern war sie nie in aufsehenerregenden Berufen wie Totengräber, Preisboxer, Weltumsegler oder Ähnlichem tätig. Stattdessen hat sie Betriebswirtschaft studiert, viele Jahre im Marketing unterschiedlicher Unternehmen gearbeitet und dabei auch etliche Werbetexte geschrieben.
Dem Lesen widmet sie sich mit Begeisterung, seit sie es vor vielen, vielen Jahren in der Schule gelernt hat. Dem Schreiben allerdings erst, seit Geräte erfunden wurden, die den Lesern ihre relativ anspruchsvoll zu decodierende Handschrift zugänglich machten.
Der Schritt an die Öffentlichkeit erfolgte mit der Trilogie „Die Reise des Karneolvogels“. Seitdem kann sie sich ein Leben ohne Schreiben gar nicht mehr vorstellen und ist selbst gespannt, welche Bücher noch aus ihrer Feder fließen werden.