Annika Rose und die Logik der Liebe
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Klappentext:
Annika Rose war schon immer anders. Sie hat eine Autismus-Spektrum-Störung und findet ihre Mitmenschen meistens verwirrend, bisweilen sogar beängstigend. Selten kann sie das Verhalten der anderen richtig deuten, ständig sagt sie die falschen Dinge … Richtig wohl fühlt sich Annika nur umgeben von Büchern – und beim Schach-Spielen.
Im Schach-Klub ihrer Uni lernt sie eines Tages Jonathan kennen, der fasziniert ist von dieser in sich gekehrten und doch so ehrlichen und authentischen jungen Frau. Bald verbringen die beiden immer mehr Zeit miteinander, und es beginnt eine anrührend zärtliche, wenn auch nicht immer unproblematische Liebesgeschichte. Bis eine schreckliche Tragödie Annika und Jonathan auseinander treibt.
Zehn Jahre später gibt ihnen die Liebe eine zweite Chance – doch wird Annika den Mut haben, sie zu nützen?
Dateigröße: 422 KB
ASIN: B07QCXBM7P
Broschiert: 320 Seiten
ISBN-10: 3426227088
ISBN-13: 978-3426227084
Verlag: Knaur HC; Auflage: 1. (30. Dezember 2019)
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Quelle und Textrechte von Klappentext, Cover und Zitaten: Knaur HC
Annika Rose ist eine ungewöhnliche junge Frau. Seit der 7. Klasse wurde sie von ihrer Mutter zu Hause unterrichtet um ihr eine relativ beschützte Kindheit garantieren zu können, doch auch das hat seine Schattenseiten. Als sie ihr Studium an der Universität beginnt um später mal in einer Bibliothek arbeiten zu können, ist die Reizüberflutung riesig. Wären da nicht Janice und später der liebevolle Jonathan, hätte Annika sich schon längst von ihren Eltern zurück nach Hause holen lassen und aufgegeben.
Zum Glück ist es ihr Herz und ihr Ehrgeiz, der sie antreibt. Sie möchte ihren Alltag bewältigen können, sich nicht wegen jedem Problem unter der Bettdecke verstecken und auch den Schachclub nicht aufgeben. Als eine verheerende Situation sie dazu zwingt zu alten Mustern zurück zu kehren, passiert das unausweichliche und Annika verliert Jonathan mindestens für die nächsten 10 Jahre.
Ein Buch über die Logik der Liebe – ich mag Liebesgeschichten, die anders sind und die das Leben schreibt. Tracey Garvis Graves hat mit der Autistin Annika, die selbst erst in ihren 30. er Jahren feststellen lassen konnte, was mit ihrem Kopf anders ist, als mit anderen Menschen, eine Protagonistin erschaffen, die uns zum Teil sehr schwer ans Herz wachsen kann, dafür aber unglaublich authentisch ist. Ich denke, gerade bei so einer Geschichte ist es schwer die betroffene Person greifbar zu machen. Ich mag Annika und ich verstehe sie, aber sie ist genau so, wie ich mir Menschen ihres Wesens vorstellen würde und gerade das macht es mir unheimlich schwer mich in sie rein versetzen zu können. Sie reagiert für mich einfach nicht emotional, weil sie das ja auch gar nicht kann. Ihre sozialen Probleme und das Defizit Zusammenhänge hinter Verhaltensweisen zu erkennen machen das Buch eher zu einer trockenen Sache – was an und für sich allerdings nichts schlechtes ist.
Da bringen Janice und Jonathan schon einiges in die Story dazu, gerade was die Gefühle angeht. Ich finde die beste Freundin und den unfassbar empathischen Freund sehr angenehm und kann mich mit ihnen logischerweise mehr identifizieren. Doch man merkt den Spagat, den beide bewältigen müssen, zwischen ihrem eigenen Denken und dem von Annika. Sie geben sich große Mühe, sind dabei bei weitem nicht perfekt und schaffen es dennoch meistens der seltsamen Frau mit dem umwerfenden Aussehen, doch dem ungewöhnlichen Auftreten freundlich gegenüber zu treten.
Die Schreibweise der Autorin hilft hier auch sehr gut zu differenzieren. Der Part aus Annika’s Sicht hebt sich so stark von Jonathan’s ab, dass die Unterschiede gut erkennbar sind – angefangen beim Denken der beiden. Tracey Garvis Graves schreibt flüssig und locker, manchmal mir persönlich etwas zu langatmig, aber verständlich. Was mir eben nicht so gut gefällt, ist die Tatsache, dass die Kapitel abwechselnd ab Beginn des Buches im Damals vor 10 Jahren und im Jetzt geschrieben sind. Mit persönlich verrät das einfach zu viel über den Hergang der Liebesgeschichte und auch wenn die Autorin einen echt dicken Spannungspunkt am Ende eingebaut hat, finde ich das viel zu spoilernd.
Ich konnte leider nicht so mitfiebern, wie ich es gern getan hätte.
Der Aufbau der Geschichte und die Authentizität der Autismus-Spektrum-Störung hat allerdings großen Respekt verdient und auch wenn das Buch zu vorhersehbar ist, konnte ich es schnell und leicht lesen. Die Darstellung ist einfach zu interessant.
Vielen Dank für das Rezensionsexemplar.
Ich gebe 4 Lilien!
Tracey Garvis Graves
Tracey Garvis Graves ist eine New York Times-, Wall Street Journal- und USA Today-Bestsellerautorin. Ihr Debütroman, „On the Island“, stand neun Wochen auf der New York Times-Bestsellerliste, wurde in dreißig Sprachen übersetzt und soll verfilmt werden (MGM, Temple Hill Productions).