Palace of Silk – Die Verräterin (Palace-Saga, Band 2)
Klappentext:
Die mutige Rea, zuerst Leibwächterin am englischen Königshof, dann heimliche Geliebte des Kronprinzen Robin, ist nach Paris geflüchtet. Dort erhofft sie sich ein neues Leben – insbesondere die Freiheit, andere Menschen ohne Strafe berühren zu dürfen. Denn in Frankreich leben gefürchtete Magdalenen wie Rea ihre Fähigkeiten offen aus. Doch als Ninon, Reas engste Vertraute und Schwester des Roi, ihre Freundin an den Königshof ruft, holt Rea der Fluch ihrer Vergangenheit ein: Niemand Geringeres als Prinz Robin erwartet sie – doch nicht, weil er Rea zurückgewinnen will, sondern weil er um Ninons Hand anhält. Welches Spiel spielt Robin? Und welches Geheimnis verbirgt die unnahbare Madame Hiver, die den französischen König in ihrer Hand hält?
Eine Kämpferin, die eine verbotene Gabe besitzt. Ein Prinz, dessen Leben auf dem Spiel steht. Ein gläserner Palast, in dem eine tödliche Intrige gesponnen wird.
- Dateigröße: 1171 KB
- ASIN: B077BZ86BL
- Seitenzahl der Print-Ausgabe: 448 Seiten
- ISBN-10: 3764531975
- ISBN-13: 978-3764531973
- Verlag: Penhaligon Verlag (29. Mai 2018)
Übersetzer: Charlotte Lungstrass-Kapfer - Amazon
Quelle und Textrechte von Klappentext, Cover und Zitaten: Penhaligon Verlag
Achtung!
Dies ist die Rezension zum zweiten Teil der “Palace of Glass” – Reihe. Wer lieber die erste lesen möchte, muss hier entlang, sonst spoilert ihr euch eventuell. *klick*
Die enorme Belastung und die starken Verletzungen nach dem Kampf mit Sir Galahad und dem König bereiten Rea noch eine ganze Weile Probleme. So richtig kann sie es nicht glauben nun in Frankreich bei Liam, Ninon, Blanc und den anderen zu sein. Ausprochen, was sie ist, hat sie immer noch nicht und das Gefühl der Furcht ist stark in ihrem Inneren verankert. Kein Wunder, das sie nicht zur Ruhe kommt, wenn man auf offener Straße plötzlich von drei Fremden gejagt wird. Aber es kommt noch härter. Der Prinz von England kündigt an um Ninon zu werben. Die Stimmen gegen die Berührungsfreiheit in Frankreich werden immer lauter und Rea bekommt auch noch eine ganz persönliche Gegnerin: Madame Hiver, die Mätresse des Königs. Wann wird die junge Frau endlich frei sein? Und glaubt sie an die Legende der Feuerseide oder ist das alles nur ein Hirngespinnst?
Vom ersten Teil “Palace of Glass” war ich nicht zu einhundert Prozent überzeugt. Auch in diesem Band finde ich, die Protagonistin verschenkt sich unter Wert. Sie lernt in “Palace of Silk” schon einiges dazu, wird reifer und auch scharfsinniger. Aber so die erste Hälfte wollte ich ihr gern an die Gurgel springen und sie darum bitten sich nicht so um den Finger wickeln zu lassen oder den Kopf mal etwas mehr zum denken zu benutzen. Nichtsdestotrotz hält sie an ihren Ansichten fest, auch wenn sie es erst später schafft, sich vollkommen dafür einzusetzen. Der Wille zählt und ihr Kampfgeist ist wirklich beeindruckend. Später mochte ich sie sehr.
Denn ganz ehrlich: Christine Elizabeth Bernard hat hier schon einiges aufgeboten. Der zweite Teil gefiel mir von der Handlung und der aufkommenden Spannung her um einiges besser als der erste. Wenn auch eine Schlüsselszene für mich zu vorhersehbar war, ist die Umsetzung echt geschickt eingefädelt. Die Wirrungen, das Drama um die Proteste, die nun auch Frankreich erreichen, nur eben gegensätzlich zu Englands Demonstrationen, und die Vorkommnisse unter ihren Freunden sind wirklich interessant. Die Gefühle kochen hoch und endlich platzt ein Knoten bei dem zumindest Rea sich in ihrem Tun einfach freier fühlt. Und das merkt man! Die zweite Hälfte des Buches konnte ich dann nicht mehr aus der Hand legen.
Wem ich wirklich gerne die Leviten gelesen hätte, war Robin. Also dieser Kronprinz hat eine dermaßen lange Leitung, dass ich schon ziemlich genervt war ab und zu. Auch wenn Rea in ihm später Zweifel sähen kann, hätte ich mir in vorherigen Gesprächen schon einmal ein wenig Umsichtigkeit und ein paar Andeutungen gegenüber den Magdalenen gewünscht, das zeigt, das er nicht so kalt und brutal ist, wie er tut. Aber gut. Mehr werde ich nicht verraten.
Die Ereignisse rund um die Freunde Blanc, René, Comte und Ninon, haben mir dann noch die nötige Emotionalität gebracht. Ich habe schon ein Tränchen vergossen, als so manche Offenbarung oder große Geste das Geschehen einfach plötzlich so intensiv haben werden lassen. Diese vier berühren einfach das Herz und ich bin froh, dass es sie gibt. Denn die Story wäre einfach nicht das Gleiche ohne ihr Wirken, ihren Humor und diese bedingungslose Freundschaft und Liebe.
Die Schreibweise der Autorin ist sehr angenehm. In nervenaufreibenden Situationen schafft sie es mit ihrer Wortgewandtheit den Leser noch mehr in ihre Geschichte zu reißen und auch sonst liest sich “Palace of Silk” sehr locker und leicht. Ich habe mich nie gelangweilt und konnte das Buch schnell durch lesen. Die Gestaltung der Welt und auch der gedanklichen Vorstellungen, wenn es um die Blicke in die Gedankenwelt einer Magdalena geht, waren viel besser erklärt und auch sprachlich gewandter beschrieben. Ich konnte mir die Momente schön vorstellen und war fasziniert von den Kräften der Magdalenen.
Alles in Allem, fand ich den zweiten Teil besser als den ersten und ich freue mich auf das Finale.
Vielen Dank für das Rezensionsexemplar.
Ich gebe 5 Lilien.
C.E. Bernard ist das Pseudonym von Christine Lehnen, die 1990 im Ruhrgebiet geboren wurde und seitdem in Kanada, den Vereinigten Staaten, Australien und Paris gelebt hat. Ihre Kurzgeschichten wurden mit den Literaturpreisen der Jungen Akademien Europas und der Ruhrfestspiele Recklinghausen ausgezeichnet. Seit 2014 lehrt sie Literarisches Schreiben an der Universität Bonn. Daneben studiert Christine Lehnen Englische Literatur und Politikwissenschaft, forscht zum Thema Kreatives Schreiben und inszeniert Theaterstücke mit der Bonn University Shakespeare Company.
(Bildquelle © Eva-Lotte Hill)