(Rezension) Wenn ich dich nicht erfunden hätte
- Dateigröße: 935 KB
- ASIN: B01M6B53T6
- Seitenzahl der Print-Ausgabe: 386 Seiten
- ISBN-10: 3958692796
- ISBN-13: 978-3958692794
- Verlag: Ink Rebels (1. Januar 2017)
Um was es geht…
Endlich achtzehn!
Leo ist aufgeregt, aber bester Dinge, als sie fürs Studium allein nach Hamburg zieht. Doch die Unabhängigkeit stellt sich als gar nicht so einfach heraus, denn plötzlich muss Leo mit einem Biotop im Badezimmer und dem vermeintlichen Hammermörder als Nachbarn klarkommen.
Und dann trifft sie auch noch auf Loris, was nur halb so kompliziert wäre, hätte sie nicht das Gefühl, ihn längst in- und auswendig zu kennen: aus den Geschichten, die sie schreibt, seit sie einen Stift halten kann.
Doch wie ist das zu erklären? Kann es Seelenverwandtschaft wirklich geben?
Und … wie soll sie mit den Seiten von Loris umgehen, die sie nicht erfunden hat? Den dunklen Seiten. Die Loris zerstören könnten – und Leo mit ihm.
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Leo zieht mit 18 vom Lande in die große Stadt Hamburg um Anglistik zu studieren. Ihr ganzes Leben lang schwärmt die Hornspielerin schon für Kimo, ihren alten Kindergartenfreund. Das der zufällig auch dort studiert, wäre ja ganz praktisch, wenn Leo nicht plötzlich über Loris stolpern würde. Nach einer ziemlichen Wohnungskatastrophe zieht sie in die WG der ganz anderen Art und verliebt sich.
Und da geht es leider schon los. Leo ist ein 18 jähriges Mädchen. Das man da noch etwas naiv und verrückt ist, alles lockerer nimmt und auch nicht die besten Entscheidungen trifft, seh ich ihr ja noch nach. Das wäre vielleicht auch noch ganz süss, wäre ihre Naivität nicht so derart in Dummheit umgeschlagen. Ich war so genervt. Ich wollte sie schütteln und fragen ob sie vielleicht als Kind in einer Glitzerwelt eingesperrt war, oder man sie auf dem Dachboden aufgezogen hat. Selbst wenn man auf dem Lande groß gezogen wird, kommt man nicht so unwissend daher.
Loris fand ich ziemlich cool dargestellt, wenn er auch einfach den unsympathischen Part in der Story hatte. Natürlich ist er ein Arsch und will sich nicht verändern. Aber er wirkt eben auch echt und seine Art hat in der Story noch was raus gerissen. Das man ihm dann aber nicht mehr zu getraut hat, fand ich schade und ob ein Playboy, der echt tiefe Probleme hat und jedes Mädel im Umkreis flach legt, so eine klammernde und naive Freundin will, sei mal dahin gestellt.
Von der hoffnungslosen Liebelei der Geschichte war ich direkt schockiert. Natürlich kann man sich auch alles schön reden, was Leo recht gut mit ihrer Denkweise schafft, aber Halleluja. Ich finde hier hat es die Autorin sehr übertrieben und Leo damit nicht wirklich geschmeichelt.
Das Ende hat mich dann regelrecht wütend gemacht. Ich verstehe, das man auch Bücher schreiben möchte, in denen nicht der Bad Boy das gute Mädchen bekommt. Aber welcher normale Mensch lässt nach ewigen vielen, ergreifenden und dramatischen Erlebnissen einen anderen, der nach Hilfe fast schon bettelt, fallen wie eine heiße Kartoffel? Ehrlich… mir hat es den Boden unter den Füßen weg gerissen.
Hätte Julia Dibbern nicht so eine tolle und flüssige Schreibweise, hätte das Buch keine 80 Seiten bei mir durch gehalten. Ihr Stil passt zu einem Jugendbuch, ist frisch und spritzig und besitzt ein paar durchaus unterhaltsame Situationen. Die Emotionen aber haben mich nur bedingt mitgerissen. Ich konnte mich mit keinem Charakter identifizieren, da auch der Background dieser nicht so richtig aufgegriffen wurde.
Leider war das Buch für mich kein wirkliches Lesevergnügen und die Schreibweise von Julia Dibbern konnte das nicht mehr raus reißen. Das tut mir wirklich leid, da ich in der Autorin wirklich Talent zu schreibe.
Ich gebe 2,5 von 5 Sternen.
🌟🌟🌠
Julia Dibbern
BAE 100 GRAD ESEA-AMSDÄGSGÄN.
Das ist erste, was von meinen Schriftstücken erhalten ist. (Für die, die es nicht unmittelbar entschlüsseln können: Das ist eine Gebrauchsanleitung für einen Staubsauger: Bei 100 Grad ist er am stärksten.)
Die Elfengeschichten, die kurz darauf Schreibhefte füllten, gibt es leider nicht mehr. Dafür einen ganzen Ordner voll mit den entzückendsten Geschichten aus der Wolfgang-Borchert-Phase, der Schiller-Phase und der Drehbuch-Phase, die jetzt alle nach und nach in meine Romane einfließen.
Heute schreibe ich Sachbücher (allerdings eher nicht über Staubsauger) und immer mehr Romane (bisher auch nicht über Elfen – aber wer weiß …).
Wenn ich nicht gerade schreibe, designe ich Cover für die INK REBELS, bin mit dem Hund draußen oder fahre Paddleboard, füttere die Bienen oder zähle die Kaninchen. (Meine Kolleginnen sind der Meinung, ich solle hier auch reinschreiben, dass ich Schlafanzüge batike – aber das war ein einmaliger Versuch, und er ist kläglich misslungen.)
(Quelle Text und Bild Ink Rebels )