Marwani: Mitten ins Herz
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Klappentext:
„Mira ist stark. Stärker als jeder andere. Sie hat es nur vergessen.“
Seit Mira im Rollstuhl sitzt, hat sie jegliche Freude verloren. Und dass ihre Eltern auch noch ein Haus direkt neben einem Pferdehof kaufen, bringt das Fass zum Überlaufen: Weder mag Mira Pferde noch wird sie hier jemals neue Freunde finden, denn ihre alten sind natürlich in der Heimat geblieben. Doch dann galoppiert Marwani in ihr Leben. Die Schimmelstute ist wild, temperamentvoll, selbstbewusst und ungezähmt – genau wie Mira sich früher auch gefühlt hat, bevor sie den Unfall hatte. Mit der Zeit stellt Mira fest, dass sie und Marwani mehr gemeinsam haben, als sie denkt. Außerdem hat es ihr Dan, der etwas schüchterne aber talentierte Stalljunge, ebenfalls angetan. Und wer weiß, vielleicht gibt es ja doch Wunder …
Dateigröße: 1273 KB
ASIN: B07Q335YVL
Broschiert: 288 Seiten
ISBN-10: 3522506219
ISBN-13: 978-3522506212
Verlag: Planet! in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH; Auflage: 1. (18. Juli 2019)
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 12 – 15 Jahre
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Quelle und Textrechte von Klappentext, Cover und Zitaten:
Planet! in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH
„Marwani“ von Maren Damman ist ein echter Blickfang. Die mystisch warmen Farben, das weiße Pferd mit den herabblickenden, fast schon verzweifelten Augen, und das vertraute Paar passen so harmonisch zusammen, dass selbst ich mal wieder Lust auf ein Buch mit Pferden hatte. Auch der Klappentext versprach vieles, aber ob die Geschichte das auch halten kann?
Ob Mira, die mit ihrem Schicksal zu kämpfen hat, an an den Rollstuhl gefesselt zu sein, oder die verletzte Stute Marwani, deren Schicksal besiegelt scheint – hier prallen Gegensätze aufeinander und doch sind die zwei sich ähnlicher, als man denkt.
Mira verkraftet den Autounfall nur sehr schwer. Sie vegetiert mehr, als das sie lebt und sie sieht auch keinen Sinn mehr in ihrem Dasein. Der Lebensfunke ist weg….
Marwani wurde quasi aussortiert. Ein Springpferd, das nicht springen kann, ist nicht mehr zu viel gut. Der Ausspruch des Besitzers von Gut Falkenthal rüttelt an Mira´s Gerechtigkeitssinn. Sie spürt eine Verbindung, die es so kein zweites Mal gibt und plötzlich will sie kämpfen: Für sich selbst, für Marwani und … lest selbst.
Zwei Seelen, die sich gegenseitig versuchen wieder auf einen
lebensbejahenden Pfad zu helfen…
Aber wird es ein Happy End geben ?
Immer an der Seite von jedem, der ihn braucht, ist Dan – der liebevolle und empathische Stallbursche von Gut Falkenthal. Ich mag seine lockere Art und sein einfaches Wesen. Er ist ein bodenständiger, sympathischer junger Kerl mit dem Herzen am rechten Fleck und so ein großer Gegensatz zu den Kerlen der „alten Clique“. Auch wenn wer mir manchmal zu denken gegeben hat, weil ich ihn nicht immer nachvollziehen konnte, mochte ich seine ruhige Ausstrahlung.
Das Vorwort hat mir zu denken gegeben. Spricht die Autorin doch darüber, das viele Dinge, die im Buch passieren, auch im wahren Leben so vorgekommen sind. Einiges traf mich im Herzen, andere Vorkommnisse erschienen mir unlogisch und da ich nicht unterscheiden kann, zwischen einer wahren Begebenheit und einer erfundenen, erlaube ich mir kein Urteil im Detail.
Fakt ist: Die Charaktere sind wundervoll gestaltet, handeln aber meiner Meinung nach nicht immer völlig logisch. Dafür mag ich ihre natürliche Art, die kleinen Makel, welche sie authentischer machen und ihre unkompliziert liebevolles Verhalten. Ihre Leidenschaft zu Pferden – vor allem auch die von der Schwester Kathi – ist mitreißend.
Es gibt für mich allerdings ein Manko an den Personen. Es fehlt für mich der detaillierte Tiefgang in den Erklärungen. Ich möchte damit sagen, dass jeder Darsteller einen Hintergrund und auch ein paar Erklärungen bekommen hat, aber man merkt einfach, dass nur an der Oberfläche gekratzt wird. Zum Beispiel würde ich gerne mehr über dieses Problem zwischen Kader, dem anderen Hof und den Konkurrenzproblemen lesen. Ich würde auch gerne besser verstehen, warum Dan nicht das tun möchte, wofür sein Chef ihn als perfekt empfindet – oder was in ihm vor geht, wenn er eine bestimmte Person immer wieder von sich stößt. Es gibt viele so Kleinigkeiten. Wir lesen aus der Sicht des Allgemeinerzählers und es ist verwirrend, das man manchmal Gefühle von anderen als Mira lesen kann, aber Dan zum Beispiel bleibt da völlig außen vor. Es ist manchmal etwas holprig im Lesefluss und ich war nicht ganz so zufrieden damit nicht tiefer eintauchen zu können. Auch die kurzen Kontakte zu den Menschen aus dem alten Umfeld fielen eher unbefriedigend aus, da man sich doch eine richtige Konfrontation bzw. einen Abschluss damit wünscht.
Aber das sind wenige kleine Meckereien, die mich nicht daran gestört haben, „Marwani“ zu beenden. Zu Beginn tat ich mich schwer, weil die Beziehung zwischen Mira und Marwani so glimpflich und fast schon perfekt erschien. Aber ich bin froh, weiter gelesen zu haben, denn Maren Damman hat ein Händchen für dramatische Situationen und den Leser im Laufe der Handlung voll mitzureißen. Ich war super gespannt und zwischendurch auch echt ergriffen vom Hergang.
Das Ende war unglaublich turbulent, wie auch schön und ich habe es mit einem lachenden und einem weinen Auge zur Seite gelegt. Ich würde es gerne nochmal neu erleben, um diese besonderen Menschen ein weiteres Mal zu treffen.
Um die Frage vom Anfang zu beantworten: Es hat sich teilweise gelohnt. Ich hatte andere Erwartungen und doch habe ich eine schöne, gefühlvolle Geschichte bekommen. Man erlebt das Buch eher ein klein wenig zu oberflächlich und ich denke man hätte hier einfach noch mehr rausholen können, aber alles in allem ist und bleibt es eine gefühlsbetonte Geschichte mit Situationen, die nahe an der Realität sind.
Vielen Dank für das Rezensionsexemplar.
Ich gebe 4 Lilien!
Maren Dammann
Maren Dammann, geboren 1983 in Wermelskirchen, studierte Umweltmanagement und emigrierte nach Australien, wo sie unter anderem den Lebensraum der Koalas und Flughunde erforschte. Nun arbeitet sie in einer leitenden Position bei einem der größten Sprachdienstleister Australiens. Seit ihrer frühen Jugend im Journalismus tätig, entwickelte Maren Dammann eine Passion für das Schreiben. Sie hat ca. zehn Jahre als Freelance-Journalistin gearbeitet und unzählige Artikel veröffentlicht. Als Selfpublisherin hat sie bereits Erfahrung mit Kinder- und Jugendbüchern gesammelt. In ihrer Freizeit beschäftigt sich Maren Dammann mit ihren Pferden, bei denen sie sich auch Inspiration für ihre Geschichten holt.