Trust
Klappentext:
Edie Millen hatte hohe Erwartungen an ihr letztes Highschooljahr – mitten in einen Raubüberfall zu stolpern und beinahe zu sterben, gehörte allerdings nicht dazu. Von einem Moment auf den anderen ändert sich ihr Leben grundlegend. Als ihr die Blicke und das Gerede ihrer Mitschüler zu viel werden, wechselt sie kurzerhand die Schule – nicht ahnend, dass sie dort John Cole wiedersehen würde, den Jungen, der ihr an jenem Abend das Leben rettete. Die wildesten Gerüchte ranken sich um John – er sei gewalttätig und deale mit Drogen. Doch auch wenn Edie weiß, dass sie womöglich ihr Herz aufs Spiel setzt, kann und will sie nicht gegen die Gefühle ankämpfen, die John in ihr hervorruft …
- Dateigröße: 1758 KB
- ASIN: B07D17G5DX
- Broschiert: 384 Seiten
- ISBN-10: 3736308078
- ISBN-13: 978-3736308077
- Verlag: LYX; Auflage: 1. Aufl. 2018 (26. Oktober 2018)
- Übersetzer: Katrin Reichardt
- Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
- Amazon
Quelle Cover, Klappentext und Textstellen: LYX
Normalerweise schreibe ich meine Rezensionen ja in einem sehr ähnlichen Muster, aber dieses Mal gibt es da Gefühle in mir zu diesem Buch, die einfach raus müssen. Sorry!
Die Bücher von Kylie Scott haben immer einen witzigen Einschlag und auch ernste Themen kamen nur nebensächlich vor. Schon tiefgründig, aber der Humor und die Liebesgeschichte standen eigentlich eher im Vordergrund. „Trust“ hat mich hier absolut überrascht. Denn die Autorin behandelt nicht nur ein echt gewichtiges Thema.
Was ist wirklich wichtig im Leben, wenn man dem Tod nur knapp von der Schippe gesprungen ist?
Tja gute Frage. Aber als Edie den Überfall im Drop Stop nur haarscharf überlebt, und andere sterben, verlagern sich ihre Prinzipien und Überlegungen grundlegend. Schule? Wichtig oder nicht? Welche Worte haben mehr Gewicht in deinem Leben? Die deiner Mutter, oder der Schulmobberin, die dir dein Leben jeden Tag zur Hölle macht, aber nach dessen Akzeptanz du dich jeden Tag zuvor gesehnt hast. Zu den „Coolen“ gehören, nicht mehr der Außenseiter sein, nur weil man ein paar Rundungen zu viel hatte. Ja, Edie wollte auch „normal“ sein, aber was bedeutet das nach dem Blick in eine Schusswaffe schon noch?
Ich schob ein Lesezeichen an die Stelle, an der ich aufgehört hatte zu lesen, denn nur ein ungehobeltes, seelenloses Monster, das dazu verdammt ist, bis in alle Ewigkeit in der Hölle zu schmoren, würde auf die Idee kommen, eine Buchseite mit einem Eselsohr zu markieren.
(Kapitel 9)
Edie verändert sich quasi um 180 Grad. Die Dinge bekommen einen anderen Wert und sie wird vom braven Strebermädchen fast schon zur Rebellin. Und ich verstehe sie so verdammt gut. Wer gibt Menschen nur das Recht seine Mitmenschen zu beurteilen und festzulegen, was cool, toll, modern oder was weiß ich ist? Ich finde absolut jeder sollte so leben dürfen, wie er sich am wohlsten fühlt und die anderen haben das verdammt nochmal zu akzeptieren. Ich habe es so satt, darüber nachdenken zu müssen, was andere über mich denken könnten. Leider passiert mir das sogar heute noch, in alte Muster zurück zu fallen, aber dann kommen Bücher wie „Trust“ und ja ich bin der Autorin schon fast dankbar dafür. Rüttelt sie uns doch mal wieder richtig auf und zeigt uns, dass es wichtigeres im Leben gibt, weil es nunmal viel zu kurz ist, um es mit solchen Nichtigkeiten zu vergeuden. Wie oft hätte ich lieber gern mal jemanden die Nase gebrochen, als ertragen zu müssen, wie fies manche Jugendliche sein können. Aber gut. Edie macht das für mich und auch wenn sie schnell merkt, dass das nicht der richtige Weg ist, vor allem Dank John, wirft sie ein paar verschüchterte Wesenzüge ab, holt den schwarzen Galgenhumor samt Sarkasmus und Schlagfertigeit raus und geigt ihrem Umfeld endlich mal ordentlich die Meinung. Natürlich läuft das nicht ohne ein paar putzige Fettnäpfchen ab und ich hatte so viel zu Lachen! Ich mein, sie ist 17 und steckt mitten in Hormonumschwängen. Aber sie beweist so viel Stärke und dafür bewundere ich sie sehr.
Jeder hat seine Stärken und Schwächen. Jeder Einzelne von uns ist eine einzigartige, kleine Sonnenblume.
(Kapitel 14)
Der andere Mensch, der knapp den Überfall überlebt, ist John Cole. An seiner Schule berüchtigter Drogendealer und gefürchtet wie geächtet zugleich. Jedes Mädel will ihn und jeder Kerl will sein Gras, aber als Edie ihn als Helden bezeichnet und aus dem Gefängnis holt, in dem er unschuldig gelandet ist, ändert sich sein Leben. Es ist unglaublich wie diese zwei rapide in gegensätzliche Richtungen trifften und sich dabei so stark ergänzen. Ohne John würde Edie noch öfter nachsitzen, doch ohne Edie… Na lest einfach selbst.
Die Nebencharaktere hat die Autorin auch zuckersüss gestaltet. Ich liebe Hang und die zwei anderen Mädels, aber vor allem Hang weil sie Edie’s schwarzseherische Todesmöglichkeiten einfach mitspinnt und ihre Verrücktheiten einfach annimmt, wie sie sind. Sie ist super sympathisch!
Und der Basketballer Anders. Meine Güte musste ich lachen. Dieser schlaksige Kerl ist absolut gutmütig, aber eine solche Labertasche!!! Ich hab mich köstlich amüsiert.
Neben der tiefgründigen Story, was zwei gebrandmandmarkte Menschen nach einem Nahtoderlebnis aus ihrem Leben machen, dürfen wir uns einer total untypischen, trockenen, aber total süssen Liebesgeschichte hingeben und ich hab mich einfach verguckt. Das ganze Buch hat mich absolut mitgerissen, bewegt und meine Gefühle auf eine Achterbahnfahrt geschickt.
Die Schreibweise von Kylie Scott ist mal wieder unvergleichlich. Locker, leicht, mit einer guten Portion Humor und einer Ernsthaftigkeit, die Herzen berührt und ich will einfach mehr!
Von mir gibt’s 5 Lilien und eine Buchempfehlung!
Kylie Scott
Kylie Scott ist ein großer Fan erotischer Liebesromane und zweitklassiger Horrorfilme. Sie verlangt immer ein Happy End – wenn Blut und Gemetzel auch noch vorkommen, umso besser! Mit ihren zwei Kindern und ihrem Ehemann lebt Kylie in Queensland, Australien. Sie war mit ihrer Stage-Dive-Reihe auf der New-York-Times-, der USA-Today- sowie der Spiegel-Bestseller-Liste vertreten.