Palace of Fire – Die Kämpferin (Band 3)
Klappentext:
Rea wagt das Unmögliche: Sie kehrt an der Seite von Prinz Robin nach London zurück – in das Land, in dem Magdalenen wie sie gefürchtet, gejagt und ausgelöscht werden. Doch Rea hat Robins Antrag, seine Frau und damit Königin von England zu werden, abgelehnt: Eine Zukunft mit ihm ist für sie undenkbar, wenn sie ihre wahre Identität geheimhalten muss. Außerdem hat Madame Hiver, die zwielichtige Verschwörerin am französischen Hof, Rea zu einem unheilvollen Pakt gezwungen. Doch dann taucht Robin unter und wird zum Gesetzlosen. Wird er sein Reich, seine Macht und seine Krone aufs Spiel setzen, um für Rea und die Freiheit zu kämpfen?
- Dateigröße: 1447 KB
- ASIN: B077C3LVPK
- Broschiert: 512 Seiten
- ISBN-10: 3764531983
- ISBN-13: 978-3764531980
- Verlag: Penhaligon Verlag (23. Juli 2018)
- Übersetzer: Charlotte Lungstrass-Kapfer
- Amazon
Quelle und Textrechte von Klappentext, Cover und Zitaten: Penhaligon Verlag
Achtung ! Rezension um dritten Band der Reihe!
Die Reisen der Rea Marian Emris gehen weiter. Nach Paris folgt nun Berlin. Der Hof der Kaiserin ist ein skurriler Ort und sowohl Rea, wie auch Robin sind noch relativ unsicher wie sie ihr Vorhaben der erneuten Seidenrebellion vorwärts bringen sollen. Hilfe gibt es in Berlin, wenn auch anders als erwartet. Und plötzlich kommt alles anders als geplant. Abgründe tun sich auf, vor allem in den Reihen des Palastes von London. Wie Menschen, vor allem Frauen und Magdalenen dort behandelt werden, ist abartig. Der Besuch in den Korrektiven? Ein Abschnitt bei dem mir der Schock ins Gesicht geschrieben stand und ich mich vor lauter Ekel schütteln musste. Es ist mittlerweile zum Glück allen Beteiligten klar, dass sich etwas ändern muss, aber zu welchem Preis?
Was Christine Elizabeth Bernard hier aufgeboten hat, ist der absolute Wahnsinn. Es gibt kein ruhiges Kapitel, keine verschönerten Tatsachen oder weich gezeichnete Momente. Drastisch, heftig und genauso eiskalt, wie die Situation es erfordert, zeigt die Autorin die Missstände in dieser Gesellschaft auf, bis es zum großen Knall kommt. War man zu Beginn der Reihe noch fasziniert vom „neuen“ London, ist man im dritten Band nur noch angeekelt und wütend.
Wir erleben mit, wie der eigene Kronprinz des Landes eine phänomenale Wandlung durch macht und von einem etwas naiven, gutgläubigen verwöhnten Burschen zu einem gradlinigen jungen Mann heranreift, dessen Glaube und Denken noch eine ganze Zeit lang im Munde der Bürger sein wird.
Wir begleiten Rea, die auf eine Bahn geführt wird, von der sich vielleicht nicht mehr runter kommt und ohne Rücksicht auf Verluste oder sich selbst, Dinge erledigt, bei denen sich mir die Haare aufstellen vor lauter Schock und Unglaube. Ich möchte sie schütteln und anschreien, auf der anderen Seite verstehe ich sie sogar und bewundere sie ein bisschen für ihren Mut und dieses eiskalte Durchhaltevermögen, auch wenn sie mir fast schon dickköpfiger und verbohrter vorkam, als im ersten Band.
Was mir am besten gefallen hat, war das authentische Ende. Ich finde es genial, wie die Autorin alles löst und vor allem diese adrenalingeladenen letzten Kapitel sind wirklich mitreißend. Hätte ich das Buch nicht mit meinem Lesebuddy Micky von Aus dem Leben einer Buchsüchtigen. gelesen, hätte ich es wohl am Stück in wenigen Tagen verschlungen. Was mir aber ganz zum Schluss nicht so gefallen hat, waren die fast gar nicht mehr gezeigten Reaktionen von gewissen aufgeflogenen Personen. Ich hätte mir noch ein paar mehr Diskussionen gewünscht.
Sollte ich noch ein oder zwei Kleinigkeiten bemängeln wollen, so wäre das ab und zu die vorhersehbaren Reaktionen mancher Charaktere oder das Rea sich in dieser Reihe nicht ganz so entwickelt, noch wirklich geöffnet hat. Aber das passt auch wieder zu ihrem Status als Magdalena. Für mich waren das eher Feinheiten, welche diesem bombastischen Abschluss keinen Abbruch tun.
Vielen Dank für das Rezensionsexemplar.
Ich gebe 5 Lilien!
C.E. Bernard ist das Pseudonym von Christine Lehnen, die 1990 im Ruhrgebiet geboren wurde und seitdem in Kanada, den Vereinigten Staaten, Australien und Paris gelebt hat. Ihre Kurzgeschichten wurden mit den Literaturpreisen der Jungen Akademien Europas und der Ruhrfestspiele Recklinghausen ausgezeichnet. Seit 2014 lehrt sie Literarisches Schreiben an der Universität Bonn. Daneben studiert Christine Lehnen Englische Literatur und Politikwissenschaft, forscht zum Thema Kreatives Schreiben und inszeniert Theaterstücke mit der Bonn University Shakespeare Company.
(Bildquelle © Eva-Lotte Hill)