Coming Home: Alles oder nichts
Klappentext:
Die Immobilienmaklerin Lynn ist mit ihrem Leben zufrieden, denn ihr fehlt es an nichts. Dass es vielen anderen nicht so gut geht, hat sie zu ignorieren gelernt. Doch dann trifft sie auf den obdachlosen Tyler und seinen Begleiter Aiden.
Diese Begegnung ändert alles. Zwischen der Karrierefrau und dem Straßenjungen entsteht eine ungewöhnliche Freundschaft. Nur Aidens abweisendes Auftreten überschattet Lynns neu gefundenes Glück, obwohl gerade er Gefühle in ihr weckt, die ihr Herz beflügeln.
Aber wer hoch fliegt, kann ebenso tief fallen. Und wer fängt dich auf, wenn du den Boden unter den Füßen verlierst?
- Dateigröße: 2387.0 KB
- ASIN: B079MBGLHW
- Seitenzahl der Print-Ausgabe: 378 Seiten
- ISBN: 978-3-96173-077-3
- Verlag: Eisermann-Verlag; Auflage: 1 (5. Februar 2018)
- Amazon
Quelle Cover, Klappentext und Textstellen: Eisermann-Verlag
Diese Rezension fällt mir nicht so leicht. Ich muss das Buch für mich echt in zwei Hälften teilen. Die Grundidee der reichen hübschen Frau, die Obdachlose rettet und sich zu einem mehr hingezogen fühlt, ist eine schöne Idee. Aber die Umsetzung war einfach nicht ganz mein Fall.
Beginnen wir mal mit dem Negativen. Lynn hat mich wahnsinnig gemacht. Ich bin mir sicher das sollte zu Beginn so sein, aber sie war dermaßen überzogen und snobistisch, dass ich es unheimlich schwer hatte in das Buch rein zu kommen. Die ständigen „Ich bin so ein braves Mädchen und der Liebling von Daddy“ – Gedanken waren wirklich fast nicht zu ertragen. Genauso, wie sie so naiv und blind durch die Welt gelaufen ist. Ein Stück weit musste das sicher so sein, aber es ist halt einfach nicht meins. Später war ich aber froh, dass die Autorin sie einem mächtigen Wandel unterzogen hat und Lynn würde zugänglicher und etwas reifer. Leider hat das ihre Entscheidungen, was die Männerwelt betrifft nicht unbedingt besser gemacht.
Dann war auch die vorhersehbare Handlung und die klischeebehafteten Entscheidungen nicht immer so schön aufzunehmen. Zeitweise langwierig und teilweise überladen mit Informationen. Da kamen dann Einschübe, die dem Leser plötzlich auf einem Haufen wahnsinnig viele Informationen auf einmal vermittelt werden sollten und ich fühlte mich überfahren.
Positiv ist die Schreibweise von Evy Winter. Auch wenn man schon merkt, dass es ihr erstes Buch ist, schreibt sie flüssig und leicht. Man sieht, wann die Autorin besonders viel Spaß an einer Stelle hatte, dann wirkte alles noch lockerer, und sie hat definitiv ein Talent für Emotionen und leichten Humor. Die anderen Charaktere sind tiefgründig und sympathisch, vor allem Ty und Aiden haben es mir schon angetan. Ty ist so überhaupt nicht typisch für einen 15 – jährigen Jungen. Und Aiden hat eine so derbe Vergangenheit, dass ich es beeindruckend fand, wie sensibel und aufopferungsvoll er trotzdem handeln kann.
Aber auch die verrückte Freundin Tara konnte mich oft zum Lachen bringen. Sie wirkt wie ein kleiner erfrischender Wirbelwind zwischen der ganzen Ernsthaftigkeit.
Die erst so riesige Kluft zwischen den Obdachlosen der Ruine und der reichen Lynn wird mit der Zeit authentisch immer kleiner und ich denke, die Autorin schafft es mit ihrer Geschichte die Menschen ein wenig wach zu rütteln.
Die Liebesgeschichte war mal intensiv und romantisch, und ich konnte das auch genießen. Ab und zu wollte ich den beiden aber auch einfach an den Hals hüpfen und sie schütteln. Vor allem als auch noch ein anderer Mann ins Spiel kam. Aber hier müsst ihr selbst lesen.
So ganz konnte Evy Winter mich leider nicht mitreißen, jedoch zeitweise emotional berühren und mit den männlichen Charakteren selbst auf jeden Fall auch faszinieren.
Vielen Dank für das Rezensionsexemplar.
Ich gebe 3 Lilien!
Evy Winter
Evy Winter, 1986 geboren im idyllischen Thüringen unter dem bürgerlichen Namen Evelyn Knapp, arbeitet in einem deutschen Großunternehmen im Schicht-Betrieb, ist glücklich verheiratet und bekennende Buchsüchtige seit Kindertagen. 2015 entdeckte sie die gänzliche Leidenschaft zur Schreiberei, seither bringt sie Romane und Kurzgeschichten, die an Herz und Hirn gehen, zu Papier.
(copyright by Evy Winter)
2. Mai 2018 at 11:02
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