(Rezension) Die Endlichkeit des Augenblicks
- Dateigröße: 1675 KB
- ASIN: B071LQDXCL
- Seitenzahl der Print-Ausgabe: 276 Seiten
- ISBN-10: 349927423X
- ISBN-13: 978-3499274237
- ISBN-Quelle für Seitenzahl: 394536227X
- Verlag: Rowohlt Taschenbuch Verlag; Auflage: 1 (18. August 2017)
Um was es geht….
«Wenn du zwei Menschen zur gleichen Zeit liebst, dann entscheide dich immer für den zweiten, denn er hätte niemals dein Herz erobert, wenn der erste der Richtige gewesen wäre.» (Johnny Depp)
Was aber, wenn du beide zur gleichen Zeit kennenlernst? Was, wenn es zwei Menschen sind, die eine große Last mit sich tragen? Eine Last, die sie wie ein unsichtbares Band miteinander verbindet?
Wenn dein Herz dich zu beiden zieht, wen würdest du wählen? Denjenigen mit den körperlichen oder denjenigen mit den seelischen Wunden? Würdest du dich überhaupt entscheiden, wenn du wüsstest, welche endgültigen Konsequenzen deine Wahl mit sich bringt?
Eine Geschichte über vergebene Chancen. Eine Geschichte über das Trugbild des ersten Moments. Eine Geschichte über die Endlichkeit des Augenblicks.
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Achtung ! Diese Rezension enthält kleinere Spoiler um die Meinung konstruktiv darzustellen!
„Die Endlichkeit des Augenblicks“ war für mich das erste Buch von Jessica Koch und ich war wirklich gespannt. Kannte ich ihre „Danny Trilogie“ doch nur vom Hören-Sagen. Der Klappentext hat mich neugierig gemacht und ich war eingestellt auf eine emotionale Geschichte, die ich auch bekam.
Die Story wird aus drei Sichten erzählt. Samantha, den im Rollstuhl sitzenden Sebastian und den depressiven Joshua. Am Anfang gestaltet sich das Kennen lernen sehr schwierig. Basti ist ein absolut lebensbejahender und freundlicher junger Mann. Er macht das Beste aus seiner Situation und wünscht sich nichts sehnlicher als das sein bester Freund das Leben auch wieder positiver betrachten könnte. Außerdem ist der attraktive Sebastian auf der Suche nach einer ehrlichen Beziehung. Natürlich hat er auch seine Dämonen. Unsicherheiten und Angst, aber er kann das besser bewältigen und auch verstecken.
Joshua wurde von seinem Vater aufgezogen. Seine Mutter Birgit starb recht früh und das hat Josh nicht verkraftet, genauso wie Basti´s Unfall. Er ist mürrischer und grober Mensch, lässt niemanden an sich ran und will sich auch gar nicht ändern. Im Gegenteil. Er kämpft nur für Basti und die Freundschaft zu ihm macht ihn auch aus. Am Liebsten würde er ihn vor allem beschützen und so lässt er auch nur unter größter Anspannung und vielen ungehobelten Kommentaren fremde Menschen, wie Sam, an ihn ran. Aus verständlichen und doch beeinträchtigten Gründen.
Bis Samantha auftaucht und plötzlich in das Gefühlsleben beider Männer durcheinander bringt. Sam ist selbst geschädigt durch ihre Vergangenheit und auch die Situation mit Mutter und Schwester ist alles andere als leicht. Das sie aber so blind in der Story ist, hat mich manchmal wahnsinnig gemacht. Es ist ja positiv, wenn ein Mensch einfach so ein wahnsinniges Einfühlungsvermögen hat, um anderen helfen zu können, sie zu stützen oder wieder aufzubauen, oder eben erst aus ihrem dunklen Loch raus zu ziehen. Aber dabei sollte man doch trotzdem etwas den Verstand einschalten. Sie hat sich weder gewundert, als Josh eine 180 Grad Wende gemacht hat, noch hat sie es in Frage gestellt, was er sonst so alles ganz plötzlich anders haben wollte. Und vor allem, warum er sich mit ihr so postwendend gut versteht und auf sie zu geht, andere aber außen vor lässt. Für mich war es befremdlich. Ich konnte anfangs nicht feststellen, wo die Verbindung zwischen den zwei her kommt.
Ich muss ehrlich gestehen, ich werde das Buch nicht noch einmal zur Hand nehmen. Es tut mir unglaublich Leid, denn die Schreibweise von Jessica Koch ist so beeindruckend fesselnd und bildlich dargestellt, dass man sofort mitgerissen wird. Ich habe, aufgrund von Hoffnung, dass sich das Blatt wendet, „Die Endlichkeit des Augenblicks“ zu Ende gelesen und das ging auch recht fix, da der Stil sehr leicht ist. Aber mit der Logik und der Authentizität der Handlung hatte ich große Probleme. Ich möchte euch aufgrund von zu großen Spoilern nicht mehr verraten, bin aber wirklich schockiert über den Verlauf. Mich haben die Denkweisen nur den Kopf schütteln lassen, genauso wie einige Entscheidungsmomente und ich sag es mal vorsichtig so…. Wäre ich Sebastian gewesen, hätte ich meine sieben Sachen gepackt und wäre ganz schnell weg gewesen aufgrund so viel Egoismus und Unüberlegtheit.
Sehr beeindruckend fand ich aber die Weisheiten, die in dem Tagebuch standen und Josh geholfen haben. Die Emotionalität im neuen Buch von Jessica Koch hat mich sehr berührt. Die Tragik und Ausweglosigkeit war zutiefst dramatisch und haben einem beim Lesen schier das Herz zerrissen. Ich denke einfach, dass die Geschichte jedem anders gefällt und meine Meinung hier völlig objektiv ist. Leider kann ich euch nur meine mitteilen und vor allem das letzte Kapitel von Josh hat mich nur verstört guckend zurück gelassen. Es ist einfach nicht mein Buch gewesen.
Vielen Dank an den Rowohlt Verlag für das Rezensionsexemplar.
Ich gebe 3 von 5 Sternen.
🌟🌟🌟
Jessica Koch
31. August 2017 at 15:53
[…] Die Endlichkeit des Augenblicks […]