Elesztrah (Band 1): Feuer und Eis
Klappentext:
Eine verbannte Jägerin auf der Suche nach ihrem Gefährten … Ein Krieger aus den Reihen der königlichen Garde … Eine Macht, die beide untrennbar miteinander verbindet … Als die Elfe Lysanna herausfindet, dass ihr Gefährte von dem gefürchteten Flammenden Lord gefangen gehalten wird, verspürt sie nur einen Wunsch: ihn zu befreien. Dabei zählt sie auf die Hilfe ihres Clans ›Angelus Mortis‹. Mitten in den Vorbereitungen auf den bevorstehenden Kampf taucht jedoch der Elfenkrieger Aerthas in ihrem Dorf auf, mit dem sich Lysanna auf unerklärliche Weise verbunden fühlt. Liegt es daran, dass sie beide geheimnisvolle Kräfte in sich tragen, die sie gemeinsam lernen müssen, zu beherrschen? Denn ihre vereinte Macht könnte die einzige Möglichkeit sein, den Flammenden Lord endgültig zu vernichten. Doch selbst wenn ihnen das gelingen sollte, steht die wachsende Zuneigung, die zwischen Aerthas und Lysanna entsteht, unter einem ungünstigen Stern.
- Dateigröße: 2427 KB
- ASIN: B01LXQIHYM
- Seitenzahl der Print-Ausgabe: 390 Seiten
- ISBN-10: 3906829278
- ISBN-13: 978-3906829272
- Verlag: Sternensand Verlag (6. November 2016)
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- Verlag
Wie unterschiedlich Meinungen sein können, werdet ihr heute wieder einmal bemerken. Und ich bitte euch nicht weiter zu lesen, wenn ihr nicht gespoilert werden wollt, denn diese Rezension kann ich nur erklären, wenn ich die Dinge etwas auseinander nehme.
Die Elfe Lysanna, eine Jägerin, ausgeschlossen wegen Verrats aus der Hochburg der Elfen lebt im Clan der Angelus Mortis, einem Zusammenschluss von mehreren Völkern, die bei ihresgleichen nur noch geächtet oder getötet werden würden.
Im Prinzip steigt man nach dem Prolog quasi sofort in die Handlung ein. Ihre Tochter und ihr Gefährte wurden entführt und Lysanna versucht sie zu finden. Es war so ein rasantes Tempo, dass ich das Gefühl hatte, irgendwas verpasst zu haben. Die Protagonistin überredet ihren Clan zu einem Krieg, der meiner Meinung nach so klingt, als wäre er schon verloren, bevor man überhaupt angetreten ist und irgendwie passiert dann doch nix. Denn Lysanna sollte zumindest nach dem Gefährten und der Tochter suchen. Aber eigentlich lässt sie andere für sich arbeiten und führt nur ab und zu mal ein Gespräch darüber, ob man sich dann mal auf den Weg machen könnte. Vor allem ihr Gefährte wartet ewig. Es vergehen ruhige Monate des Trainings und der Flirterei mit anderen, bis da mal irgendwas vorwärts geht.
Und währenddessen taucht der Ehemann auf, den sie mit dem dem Gefährten Mitzum betrogen hat, aber auch Hauptmann Aerthas kreuzt ihren Weg. Auch bei ihm zeigen sich plötzlich kribbelige Gefühle. Allein da, wollte ich das Buch zum ersten Mal in die Ecke werfen. Ernsthaft drei Männer?
Aber Lysanna, unnahbar und unzugänglich, hatte nicht nur Probleme mit Männern…
Auch in der Rolle einer Mutter fand sie sich nicht wieder. Aus Gründen, die im Buch näher erklärt wurden, wuchs Fayori nämlich nicht in ihrem Bauch und so behandelt sie das 13 – jährige Mädchen eher eigenartig. Das Ganze mit der Babysache ging mir auch nicht so ganz in den Kopf, aber das ist halt Ansichtssache. Man kann in Büchern sicherlich auch natürliche Vorgänge verändern.
Überhaupt ist Lysanna eher wie eine Mischung aus bockigem Teenager, eiskalter Kämpferin und naiver Träumerin. Ich fand keinen Zugang zu ihr und sie wurde mir von Kapitel zu Kapitel unsympathischer, platter und unverständiger. Es gab nicht nur einen Punkt an dem ich ernsthaft darüber nachdachte, das Buch abzubrechen. Da ich mich aber mit meinem Lesebuddy Sanne von Sannes Bookcatalogue zusammen getan hatte, und ihr guter Zuspruch uns antrieb, haben wir es beendet.
In den ersten zehn Kapiteln wird man mit zich Charakteren erschlagen, mein Lesebuddy und ich wollten schon eine Liste erstellen, um durch die ganzen Namen und Funktionen durch zu blicken. Es war einfach zu viel, zu schnell, zu plump.
Auch mit der Schreibweise hatte ich vor allem in der ersten Hälfte arge Probleme. Gedanken waren künstlich eingeschoben und manchmal sprang die Autorin so in ihren Situationen hin und her, dass ich einfach ständig raus kam. Dazu kam, dass keine Spannung aufgebaut wurde und immer so hin und her wechselte zwischen gehetzt, wo dann schnelle Lösungen her mussten, und dahin plätschernden Ereignissen. Das wurde zum Glück in der zweiten Hälfte besser und man konnte dem Lesefluss leichter folgen.
Das Setting selbst ist sogar ganz gut gestaltet und interessant beschrieben. Die Welt in der die Ereignisse statt fand, war ansprechend aufgeteilt und birgt Potenzial für den weiteren Verlauf der Bücher.
Ein oder zwei faszinierende Charaktere gab es natürlich schon. Zum Beispiel finde ich die Idee mit den Seelenlosen nennenswert und Sedan hätte für mich noch öfters auftauchen können. „Er macht wenigstens mal den Mund auf und sagt was Sache ist“, wenn ich mich da mal an den Worten von Sanne bedienen darf.
Auch Fayori ist eine bemerkenswerte kleine Person. Wie sie so ganz für sich selbst steht, ihre Mutter zwar schon gerne beeindrucken möchte, sich davon aber nicht runterziehen lässt, hat mich beeindruckt.
Richtig toll fand ich den Prolog. Der machte so Lust darauf die Geschichte zu lesen, aber leider verspricht er mehr, als man wirklich bekommt. Und als Aerthas dann in der Handlung auftauchte, war ich zuerst positiv überrascht, weil er so viel Stärke und Bodenständigkeit ausstrahlt, doch leider blieb mir auch bei ihm eine gewisse Blindheit für die Dinge nicht erspart und mein genervtes Aufseufzen begann von vorne. Es ist ja wirklich in Ordnung Ereignisse als gegeben zu nehmen, wenn man jemanden liebt, aber eigentlich hat Lysanna genau das getan, für das man sie beschuldigt und er hinterfragt nichts? Und trotz dessen, dass er von dem Gefährten und dem Ehemann weiß, geht das weiter so? Das sind wirklich tolle Vorbilder für die arme Tochter. Am Ende hat er dann echt noch den Vogel abgeschossen, so das mir einfach nur die Worte gefehlt haben, aus lauter Unmut.
Neben den ständig vorhersehbaren Handlungssträngen und der Tatsache, dass Sanne und ich schon bei Kapitel 21 wussten, was am Ende passieren wird, konnte ich mich eigentlich nur mit dem großen Knall zum Schluss anfreunden. Circa das letzte Viertel fand ich dann zumindest sehr spannend, was die Art der Erzählung und den überraschenden Szenewechsel anging. Die Beschreibungen, wie da die Essenzen aufeinander geknallt sind war echt cool. Leider war das Kind da aber schon in den Brunnen gefallen und ich konnte mich nur bedingt begeistern lassen.
Ich weiß, es ist das erste Buch der Autorin gewesen, aber ich sehe hier schon einiges verschenktes Potential, vor allem in der Authentizität der Darsteller. Es gab am Ende so viele ungeklärte Dinge, die mir persönlich einfach fehlten und trotz dessen, dass ich weiß da kommt ja noch ein zweiter und ein dritter Teil, hätte ich mir einfach mehr gewünscht. Ich werde wohl nicht weiter lesen
Fanny Bechert
Fanny Bechert wurde 1986 in Schkeuditz geboren und lebt heute mit ihrem Freund und ihrer Katze Lucy im Thüringer Vogtland. Im „realen Leben“ Physiotherapeutin, griff sie erst 2012 mit dem Schreiben ein Hobby ihrer Kindheit wieder auf. Was zuerst ein Ausgleich vom Alltag war, nahm bald größere Formen an und so veröffentlichte sie im Juni 2015 ihren ersten Roman im Genre Fantasy.
Auch heute geht sie noch ihrem Hauptberuf nach, auch wenn die Tätigkeit als Autorin einen immer größeren Stellenwert in ihrem Leben einnimmt.
2. Mai 2018 at 11:02
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