Dash: Fesseln des Blutes
Klappentext:
Mitten im Herzen von Oaks legte der gerissene Vampirjäger Nathan dem alten Vampir Mordred eine tödliche Falle. Acht lange Jahre dauerte die Jagd nach ihm, doch nun hat Dash, Mordreds Nachfolger, eine heiße Spur. Mithilfe seiner Schwester will Dash Nathan zur Strecke bringen, nichtsahnend, dass das Schicksal der Geschwister unmittelbar mit seinem verknüpft ist.
- Dateigröße: 1216 KB
- ASIN: B01EIRZ5MI
- Seitenzahl: 446 Seiten
- Verlag: neobooks (17. April 2016)
- Amazon
Quelle und Textrechte von Klappentext, Cover und Zitaten: Christina M. Fischer
Ich bin kein besonders großer Fan von Vampirbüchern.
Eigentlich.
Denn als ich den Klappentext zu „Dash“ laß war ich schon etwas neugierig. Er sagt zwar nicht so viel aus, aber aus Erfahrung weiß ich, die Autorin hat immer ein Ass im Ärmel. Als mir bewusste wurde, welche Paranormalen plötzlich in der Geschichte auftauchten, wurde ich auch dieses Mal total überrascht.
Nat, mittlerweile 23 Jahre alt, ist seit 8 Jahren auf der Flucht. Nicht vor Vampiren, wie man zu der Zeit vielleicht annehmen könnte, sondern vor ihrem eigenen Fleisch und Blut. Hass ist gar kein Ausdruck für das, was sie für Nathan empfindet. Um zu reifen und zu einer starken Frau zu werden, benötigte sie diese Zeit. Doch die Vergangenheit holt sie ein und plötzlich steht Dashian vor ihr. Ein blonder Riese mit Muskelbergen und der Körperbeherrschung eines Kriegers.
Warum entführt er die junge Frau? Wird er sie Nathan zurück in die Hände spielen?
Ein alter Krieg muss verhindert und das Abkommen eingehalten werden.
Liebe oder Verpflichtung?
Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt…
Als Dash sie entführt hatte, hatte er ihr einen großen Gefallen erwiesen. Sie war ein verängstigtes Kätzchen gewesen, das nicht den Mut aufgebracht hatte zu sich und seiner Entscheidung zu stehen. Panisch war sie vor einer Begegnung mit Nathan geflohen. DAbei hatte selbst ihre Psychiaterin ihr geraten, sich ihrer größten Angst zu stellen wenn die Albträume enden sollten.
(Kapitel 17)
Ich verbinde Bücher über Vampire oder Gestaltwandler leider oft mit Klischees oder ziemlich naiven Charakteren. Natalie mag zu Beginn ab und zu auch etwas ahnungslos wirken, aber naiv ist sie zu keiner Zeit. Die Art, wie sie überlebt, hat mich echt beeindruckt. Ihren Mut und ihren Ehrgeiz hat sie zum Glück wieder gefunden. Als seltsame Dinge um sie herum passieren, stellt sie das zwar in Frage, wirkt aber nicht so kopflos und auch wenn sie sich zu ein paar Dingen mehr überreden lässt, als selbst sofort zu zu stimmen, passte das doch irgendwie in die Handlung. Denn ihr wird vom männlichen Protagonist nie Leid zu gefügt. Es mag so aussehen und es ist teilweise auch etwas moralisch fragwürdig, was passiert, aber blickt man genauer hin, bemerkt man die Umsichtigkeit des Vampirs und das Fingerspitzengefühl. Nat wächst über sich und ihre Ängste hinaus. Sie handelt authentisch und ich hab sie sehr ins Herz geschlossen, auch wenn man vielleicht ab und zu über ein kleines Klischee stolpert.
Dash ist wirklich ein richtiger Neandertaler. Er ist sexy, rustikal und ziemlich grob. Seine Ausstrahlung eine Mischung aus verführendem Charme und brutaler Hartherzigkeit. Und trotz seines rauen Auftretens besitzt er ein Herz aus Gold. Seine Familie steht unter seinem Schutz ohne Rücksicht auf Verluste und wen er wirklich in sein Herz lässt, der hat ein Stein bei dem großen Krieger im Brett. Eigentlich wollte Dashian nie ein Anführer sein und doch ist er geboren für die Rolle. Als sein Ziehvater von den Jägern getötet wird, wird ihm diese Rolle aufgezwungen und er nimmt sie trotzdem sehr ernst. Seine Vorgehensweise ist nicht immer sehr nachsichtig. Im Gegenteil, Dash benimmt sich lieber wie der berühmte Elefant im Porzellanladen und stößt damit öfters mal mit dem Rat der Reinblütigen zusammen. Das dann eine Menschenfrau sein ganzes Dasein auf den Kopf stellt und ihn so richtig aus der Bahn wirft, gefällt ihm zwar nicht, aber uns Lesern lässt genau diese Tatsache den Grobian erst richtig liebenswert wirken. Genau wie Nat, habe ich ihn für seine Taten wohl verachtet und geliebt zur gleichen Zeit. Was ich am meisten an diesem großen Bär liebe, ist die Tatsache, das Worte nicht unbedingt sein Metier sind, er mit Gesten und Taten aber so viel aussagt, das einem die Gänsehaut auf die Arme tritt. Ich liebe es bei diesem Mann zwischen den Zeilen lesen zu müssen, um zu verstehen, was in ihm vor geht. Ein Blick, eine Tat, eine Geste und man ist ihm verfallen…
Die Handlung ist vielfältig und überraschend verstrickt. Ich habe nicht mit so einer umfangreichen Geschichte gerechnet und freute mich über die spritzigen Ideen, welche Christina M. Fischer so aufgewartet hat. Es gab mehrere ganz tolle Nebencharaktere, die einen wichtigen Teil zur Handlung beigetragen haben. Es wurden sozusagen nebenbei noch die eine oder andere Geschichte aus der Vergangenheit mit erzählt und dann natürlich am Ende in einem riesigen Knall gelöst. Die Enden liefen zusammen und es war einfach fantastisch.
Die Nebendarsteller selbst besaßen so liebevoll gestaltete Persönlichkeiten mit greifbar dargestellten Vergangenheiten, dass ich so viele ins Herz geschlossen habe. Am liebsten würde ich jetzt wissen, wie es mit Pain weiter geht, ob aus zwei anderen nun ein Pärchen wird, ob Dash… aber das würde zu viel spoilern. Man spürt einfach die Liebe der Autorin zu den Personen und zum Detail. Rundherum eine perfekte Story.
Das Einzige, was ich vielleicht ein wenig zu bemängeln hätte, ist die Länge der Story an und für sich. Ab und zu war es mir ein bisschen zu detailliert und es zog sich dann mal eine Seite lang etwas. Und ich denke, man hätte hier ab und zu auch im Lesefluss noch besser vor gehen können. An und für sich, ist die Schreibweise aber gewohnt locker und wortgewandt. Christina M. Fischer weiß ihre Leser zu fesseln, starke Emotionen hervor zu rufen und sie so lange an ihre Geschichte zu binden, bis man die letzte Seite ausgelesen hat. Das ging auch ziemlich schnell.
Ich würde „Dash: Fesseln des Blutes“ immer wieder zur Hand nehmen, und kann Fans von Vampirbüchern nur dringend empfehlen, dieses zu lesen. Ihr werdet richtig verblüfft sein.
Vielen Dank für das Rezensionsexemplar.
Ich gebe 4,5 aufgerundet also 5 Lilien.
Christina M. Fischer
Christina M. Fischer, Jahrgang 1979, lebt mit ihrer Familie im schönen Main Spessart. Sobald sie lesen konnte, verschlang sie ein Märchenbuch nach dem anderen, später wechselte ihre Leidenschaft zu Fantasy. Mit vierzehn Jahren begann sie mit dem Schreiben eigener Geschichten. Ihre bevorzugten Genres sind Urban Fantasy, Dark Fantasy und Romance Fantasy.